„Industrie 4.0“ ist das Schlagwort für den Weg, den Unternehmen gehen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Automatisierung“ und „Big Data“ sind seine Brüder. Mit unserem Konzept „Lantek Factory“ haben unsere Kunden sämtliche Prozesse der Blech- und Stahlverarbeitung mit einer maschinenunabhängigen Software im Griff. Christoph Lenhard, Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz, über die Vorteile...
Wo liegen die Stärken von Lantek-Softwarelösungen?
Mit unseren Lösungen zur Blechbearbeitung haben wir durchgängig sämtliche Prozesse beschrieben – vom Angebot bis zur Rechnungsstellung. Der Bediener kann jederzeit nachverfolgen, an welcher Stelle des Fertigungsprozesses sein Bauteil sich gerade befindet. Zur optimalen Materialauslastung können Aufträge kombiniert werden – das setzt eine softwarebasierte Lösung voraus. Denn wer projektübergreifend arbeitet, verliert leicht den Überblick.
Unsere Komplettlösung unterstützt die Geschäftsleitung in strategischen Entscheidungen: Sie kennt die Auslastung ihrer Anlage und weiß, wo „Flaschenhälse“ nach Kapazitätsausweitungen verlangen oder Minderauslastungen mit Aufträgen gefüllt werden können. Außerdem geht der Trend weg von der Masse hin zu kleinen Stückzahlen bis sogar 1 – unsere Software gibt Unternehmen die Flexibilität, auf wechselnde Produktionsanforderungen reagieren zu können. Höhere Ansprüche der Qualitätssicherung, beispielsweise der DIN Norm EN1090, verlangen zudem lückenlose Rückverfolgbarkeit jedes Bauteils. Mit der Produktionshistorie unserer Software sind Daten auch nach Jahren noch verfügbar.
Was unterscheidet Lantek-Software von anderen Anbietern?
Für viele Kunden, die mit uns ihre Software umstellen, ist es etwas völlig Neues, wenn plötzlich ihr gesamter Fertigungsprozess transparent ist und es vom Angebot bis zur Rechnung keine Schnittstelle mehr zwischen verschiedenen Programmen im System gibt. Wer mit unserer Softwarelösung mehr als 1.000 verschiedene Maschinentypen ansteuern kann, hat größtmögliche Freiheit bei der Wahl der Anbieter – und spart Zeit und Personal: Wo bisher jede Maschinen individuelle Software und entsprechend fachkundiges Personal brauchte, kann jetzt jeder Mitarbeiter alle Maschinen aus einer Oberfläche bedienen – und auch die mehrfache Eingabe von Daten ist Vergangenheit.
Mancher Interessent ist dennoch verunsichert, ob das denn auch alles klappt – anhand vieler Beispiele können wir individuell zeigen, wie schlüssig unser Gesamtkonzept ist. Mit unserer Komplettlösung aus einer Hand gibt es auch kein Ping-Pong-Spiel mehr, indem sich verschiedene Dienstleister gegenseitig die Schuld zuschieben, wenn mal etwas nicht funktioniert.
Lantek macht mit seiner Software auch Unternehmen mit mehreren Standorten zukunftsfähig. Können Sie das näher erklären?
Das Innovative an unserem Ansatz ist die vernetzte, cloud-basierte Struktur. Mit ihr werden alle Prozesse „von oben“ betrachtet – von der Auftragsannahme bis zur Rechnungsstellung. Das heißt, eine übergeordnete Zentrale – die irgendwo sitzt – nimmt alle Bestellungen an, kalkuliert sie durch, erstellt die Angebote und verteilt die Aufträge dann an die Standorte. Für die Entscheidung, wer welchen Auftrag bearbeitet, filtert die Software nach Kriterien wie Nähe des Kunden, Produktionsmöglichkeiten und Verfügbarkeit von Material, Maschinen und Personal. Dafür greift sie in Echtzeit auf die Daten der einzelnen Standorte zu.
Das System bedeutet für Unternehmen erhebliche Kosteneinsparungen, denn sie brauchen nur noch eine zentrale Auftragsabwicklung, die für alle Produktionsstandorte die Aufträge annimmt, kalkuliert und abrechnet.
Wie müssen wir uns diese Abläufe konkret vorstellen?
Die Bestellung wird von der Verwaltungszentrale erfasst und der Schneidauftrag aufgrund der Filterkriterien einem Standort zugeordnet. Der verschachtelt vor Ort, produziert die Teile und verschickt sie. Die Produktionsdaten gehen an die Zentrale zurück, wo die Rechnung erstellt wird. Sämtliche Abläufe werden durch ein vernetztes System geregelt, das jederzeit größtmögliche Transparenz bietet – das ist Industrie 4.0 in Reinform. Für die Entwicklung des Tools zur Verteilung der Aufträge konnten wir von Erfahrungen aus internationalen Kooperationen in den USA, Frankreich, Belgien und Spanien profitieren.
Haben Sie aktuell einen Kunden, mit dem Sie genau eine solche Lösung umsetzen?
Einer unserer Kunden ist Salzgitter Mannesmann, der drittgrößte Stahlproduzent in Deutschland. Er ist nicht nur Stahlhändler, sondern liefert auch komplette Blechteile und Zuschnitte, die in sechs Werken produziert werden. Sie arbeiten zwar alle mit der gleichen Schachtelsoftware und entsprechender SAP-Anbindung – aber jeder für sich. Bis Jahresende werden wir in enger Kooperation mit dem Kunden diese Software inklusive SAP-Anbindung ersetzen und ein zukunftsfähiges System installieren, das alle sechs Standorte integriert – und auch die Mitarbeiter entsprechend schulen. Wir arbeiten für dieses Projekt eng mit unserem R&C-Center in Spanien zusammen und können dabei auf die Erfahrung von 30 Jahren Lantek setzen sowie das Know-how und die Manpower von 180 Mitarbeitern weltweit. Diese Transparenz mit Überblick über mehrere Standorte gleichzeitig wird in dieser Branche ein absolutes Novum sein.
Und nach der Endabnahme? Welchen Vorteil haben Kunden, wenn Sie für Industrie 4.0 auf Software von Lantek setzen?
Wir bieten unseren Kunden Telefon- sowie Fernwartung und Vor-Ort-Service an. Unsere Software ist ja in die Produktion involviert. Ausfälle ziehen umgehend Produktionsstillstände bei unseren Kunden nach sich – also müssen wir sofort reagieren und schnell verfügbar sein. Aktualisierungen und Softwareumstellungen machen wir daher mitunter auch am Wochenende, damit am Montag die Produktion weitergehen kann. Zudem erkennt mit unserer internen Verwaltungssoftware jeder Support-Techniker sofort, welches Problem der Kunde hat und woran eventuell zuvor ein Kollege gearbeitet hat – das macht uns flexibler. Unsere Wartungs-Kunden können sich selbst ins System einwählen und haben Zugriff auf ihre Daten und die Übersicht ihrer Support-Anfragen.
Wohin geht die Entwicklung?
Der Durchdringung der Produktion mit Software kann sich heute kaum noch ein Unternehmen entziehen. Selbst kleine Betriebe erkennen zunehmend, wie sehr sie von einer vernünftigen IT profitieren – und wie wichtig ein verlässlicher Partner ist, der ihnen nicht nur maßgeschneiderte Lösungen liefert, sondern auch einen umfangreichen Support. Der Wettbewerbsdruck wird Unternehmen aller Größen zum Handeln zwingen, über integrierte Lösungen nachzudenken.